Die TCM Ernährung und unsere "Mitte"
TCM bzw. Traditionelle Chinesische Medizin ist für viele ein Begriff. Doch was genau ist der Unterschied der chinesischen und unserer westlichen Ernährung?
Der größte Unterschied liegt in der Zubereitung, denn in der TCM werden die Nahrungsmittel meistens gekocht verzehrt. Auch für mich war das eine große Umstellung – überall hört und liest man, dass rohe Lebensmittel sehr gesund und voller Nährstoffe sind. Das ist natürlich richtig, doch viele von uns können diese Vitamine, Mineralstoffe,… nicht aufnehmen. Grund dafür ist eine schwache Mitte.
Die Milz und der Magen bilden die Mitte – beide Organe sind dem Element Erde zugeordnet. Sie sind zuständig für die Aufnahme und die Umwandlung der Nahrung in Energie, Qi, Blut,… Aber auch Feuchtigkeit wird hier transformiert. Eine starke Mitte kann all das gut bewältigen. Bei einer schwachen Mitte kann Müdigkeit, Blutmangel, Zellulite, Schleim (in der TCM eine große Ansammlung an Feuchtigkeit) und auch Kältezeichen entstehen.
Wie entsteht eine schwache Mitte
Das Essen hat heute einen anderen Stellenwert als noch vor 20 Jahren. An jeder Ecke lauert ein Bäcker, große Lebensmittelgeschäfte, Fast-Food-Restaurants,… Immer weniger Leute können kochen und beschäftigen sich mit den Inhaltsstoffen und der Beschaffung der Lebensmittel. In der stressigen Jobwelt muss es schnell gehen und ein Besuch im Restaurant oder selbst kochen ist oft nicht mehr möglich. Deshalb greifen viele einfach zum guten alten Wurstbrot oder einer Semmel. Warme Mahlzeiten werden seltener gegessen. Das alles verursacht eine schwache Mitte. Hier ein paar Punkte um euch deutlicher zu zeigen, was eure Verdauung schwächt:
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Rohe, kalte Lebensmittel
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Kalte Getränke aus dem Kühlschrank, Mineralwasser, Softdrinks
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Stress
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Kaffee
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Gebäck (verursacht auch Feuchtigkeit und macht uns träge)
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Süßigkeiten
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Zu viel an Milchprodukten

So kannst du deine Mitte stärken:
Das wichtigste Vorweg: ein gesundes, warmes Frühstück ist für eine gesunde, starke Mitte das Um und Auf. In der TCM-Ernährung wird das fast als wichtigster Punkt gehandelt. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Wie unsere Großeltern meist schon sagten: Frühstücke wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann. Da ist was Wahres dran, denn am Vormittag hat unser Magen die meiste Kraft zu verdauen. Abends hingegen hat unser Magen wenig Kraft und kann die Nahrung nicht mehr so gut verdauen, hier empfiehlt sich etwas leichtes zu essen wie eine Suppe, Omelette mit Eiern, gekochter Couscous (sowohl süß als auch pikant),…
Das Frühstück kann ganz unterschiedlich ausfallen, ich esse gerne Haferflockenporridge, Polentaschmarrn, aber auch pikante Gerichte wie Hirse mit Spinat und Schafkäse am Morgen. Das ist anfangs natürlich eine Umstellung zum altbewährten Brot, doch wer sich daran heranwagt wird sehen wie gut ein warmes Frühstück tut. Es gibt Kraft, nährt – ohne zu beschweren, sättigt lange, beugt Heißhunger vor und bringt uns ins Gleichgewicht.
Hier noch eine Zusammenfassung was unsere Mitte stärken kann:
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Gekochtes Frühstück, am besten kurz nach dem Aufstehen (ca. zwischen 7-9 Uhr)
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Überwiegend gekocht essen: rohe Lebensmittel löschen unser Verdauungsfeuer und produzieren Feuchtigkeit in unserem Körper – und das mag unsere Milz überhaupt nicht! Also am besten das kalte Joghurt gleich im Kühlschrank stehen lassen und besser zu einem Haferlockenporridge greifen :)
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Süße Lebensmittel zu sich nehmen: Das bedeutet aber nicht, viel Zucker zu sich zu nehmen, sondern auf natürlich süße Lebensmittel zurück zu greifen wie z.B. Kürbis, Karotte, Süßkartoffel, Kartoffel, Pastinake, …
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Auf Milchprodukte verzichten: sie kühlen und befeuchten unseren Körper. Das kann auch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen, oder auch zu Übergewicht!
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Zum Trinken empfiehlt sich warmes Wasser, entweder vorher abgekocht, oder warm aus der Leitung. Zum Essen am besten wenig bis gar nichts trinken, denn das verdünnt unsere Verdauungssäfte und unser Magen hat deutlich mehr Schwierigkeiten mit der Verdauung.
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Zeit nehmen beim Essen: Wenn ihr eure Mahlzeit zu euch nehmt, dann am besten ohne fernzusehen und zu lesen. So ist der Magen und die Milz ganz bei der Sache (dem Verdauen) und ihr merkt auch vorher wann ihr richtig satt seid.
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Regelmäßige Essenszeiten
So und wer nun noch Fragen hat, kann gerne etwas dazu in die Kommentare schreiben :)